Gustav Ammann und der englische Reformgarten

Blick über einen Rasen zu Gebäuden, die fast vollständig hinter Büschen und Bäumen verschwinden. Links stehen Säulenpappeln. Im Schatten eines Baumes steht eine Sitzbank. Aufnahme in Schwarz und Weiss. Das Objektiv deckte nicht ganz den Bildkreis des Formats.
Blick in den Garten. Dichte Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern durch Ferdinand Vetter. Links im Bild das Geländer zum Rhein. Es bestand aus Teilen einer Brüstung, die vom Berner Münster stammt. Vetter liess sie 1914 montieren. Fotograf unbekannt.
© Bundesamt für Kultur, Klostermuseum Sankt Georgen.
Blick über einen Rasen zu einem Gebäude mit zwei Stockwerken, vor dem ein einzelner Baum steht. Efeu bedeckt das Mauerwerk. Die Fenster im Parterre bilden eine Reihe. Links ist ein pavillonartiger Fachwerkbau angesetzt. Aufnahme in Schwarz und Weiss.
Nach dem Kauf durch die Gottfried Keller-Stiftung (1926) wurden zahlreiche Bäume und Sträucher gefällt. Der Dachreiter auf dem Anbau zur Abtkapelle wurde entfernt. Das Geländer zum Rhein aus alten Bauteilen wurde 1948 durch ein schlichtes Eisengitter ersetzt. Aufnahme um 1950, Fotograf unbekannt.
© Bundesamt für Kultur, Klostermuseum Sankt Georgen
Blick von einem erhöhten Standort in einen Garten und auf Gebäude eines Klosters. Auf den Dächern liegen Biberschwanzziegel, die Mauern sind mit Efeu überzogen. Aufnahme in Schwarz/Weiss.
Blick vom Pfarrhaus in den Garten. Im Hintergrund rechts der Ostflügel des Klosters, links der Anbau der Abtwohnung. Der Garten ist dicht mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Im Vordergrund befindet sich ein Gemüsegarten mit Sodbrunnen.
© Bundesamt für Kultur, Klostermuseum Sankt Georgen.
Blick von einem erhöhten Standort in einen Garten und auf Gebäude eines Klosters. Auf den Dächern liegen Biberschwanzziegel. Die Mauern sind frisch verputzt, der Garten ist frisch angelegt. Aufnahme in Schwarz/Weiss.
Blick vom Pfarrhaus in den Garten nach der Renovation von 1952. Im Hintergrund rechts der Ostflügel des Klosters, links der Anbau der Abtwohnung. Die meisten Bäume und Büsche sind verschwunden. Der Efeu wurde entfernt. Der Garten in Vordergrund ist frisch angelegt. Fotograf unbekannt.
© Bundesamt für Kultur, Klostermuseum Sankt Georgen.

Gustav Ammann und der englische Reformgarten

1883 erschien das Buch «The English Flower Garden» (=Der englische Blumengarten). Geschrieben hatte es der englische Gartengestalter William Robinson (1835–1939). Der Autor zeigte in seinem Buch neue Möglichkeiten der Gartengestaltung und erklärte zugleich, welche Gestaltungsformen er für falsch hielt. Dank der klaren Haltung von Robinson hatte sein Buch grossen Erfolg bei jungen Gärtnern und Architekten. Für Robinson sollte ein Garten eine kleine Wildnis sein. Er lehnte alles ab, was ihm als künstlich erschien. In seinen Gärten gab es keine geometrisch angelegten Wege, keine Wasserspiele, Statuen oder ausländische Pflanzen. Er bevorzugte einheimische Pflanzen, die sich selbst vermehrten. Rosen und Clematis gehörten zu seinen Lieblingspflanzen. Er pflanzte auch gerne Narzissen, Tulpen und Lilien. Also Blumen, die in einer Zwiebel überwintern und im nächsten Jahr wieder blühen. Er schnitt die Pflanzen nicht in Form und er setzte sie auch nicht in Beete. Er verteilte sie in natürlich wirkenden Gruppen. Bäume und Sträucher sollten freiwachsende Gehölze bilden, Blumen direkt aus dem Rasen wachsen. Gustav Ammann folgte den Ideen von Robinson und hatte grossen Erfolg damit.

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