Gustav Ammann und der englische Reformgarten
1883 erschien das Buch «The English Flower Garden» (=Der englische Blumengarten). Geschrieben hatte es der englische Gartengestalter William Robinson (1835–1939). Der Autor zeigte in seinem Buch neue Möglichkeiten der Gartengestaltung und erklärte zugleich, welche Gestaltungsformen er für falsch hielt. Dank der klaren Haltung von Robinson hatte sein Buch grossen Erfolg bei jungen Gärtnern und Architekten. Für Robinson sollte ein Garten eine kleine Wildnis sein. Er lehnte alles ab, was ihm als künstlich erschien. In seinen Gärten gab es keine geometrisch angelegten Wege, keine Wasserspiele, Statuen oder ausländische Pflanzen. Er bevorzugte einheimische Pflanzen, die sich selbst vermehrten. Rosen und Clematis gehörten zu seinen Lieblingspflanzen. Er pflanzte auch gerne Narzissen, Tulpen und Lilien. Also Blumen, die in einer Zwiebel überwintern und im nächsten Jahr wieder blühen. Er schnitt die Pflanzen nicht in Form und er setzte sie auch nicht in Beete. Er verteilte sie in natürlich wirkenden Gruppen. Bäume und Sträucher sollten freiwachsende Gehölze bilden, Blumen direkt aus dem Rasen wachsen. Gustav Ammann folgte den Ideen von Robinson und hatte grossen Erfolg damit.